Die Demographische Entwicklung in Deutschland benötigt höchste Aufmerksamkeit in den Unternehmen. Meist sind Personalabteilungen hier deutlich sensibler als Geschäftsführungen.
Je nach Branche und Bundesland sind die Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt und in den Unternehmen deutlich unterschiedlich zu spüren. Bekam man früher hunderte Bewerbungen, sind es jetzt oft sehr wenige oder gar keine. Eine Konsequenz daraus ist, dass an vielen Stellen der betriebliche Ablauf nicht mehr sichergestellt werden kann oder die vorhandenen Mitarbeitenden die Personallücke durch Mehrleistung auffangen müssen. In Branchen mit gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Präsenzpflicht von Mitarbeitenden müssen jetzt schon Bereiche geschlossen bzw. verkleinert werden, meist mit erheblichen betriebswirtschaftlichen Konsequenzen.
Wichtigste Maßnahme: Wertvolle Mitarbeitende binden und Fluktuation verhindern
Dies kann durch die Schaffung interessanter Arbeitsplätze, die die Motivation und Identifikation der Mitarbeitenden sicherstellen, geschehen. Veränderungen der Motivationslage bei den Beschäftigten müssen erkannt werden und motivationserhaltende/-steigernde Maßnahmen umgesetzt werden. Dies sollte eine Kernaufgabe der beteiligten Führungskräfte sein.
In der Praxis kennen Führungskräfte die aktuellen Motivatoren ihrer Mitarbeitenden häufig nicht. Motivierende Arbeitsplätze sollten Beschäftigten ein hohes Maß an Eigenverantwortung ermöglichen, selbständiges Arbeiten fordern und kollegiales Zusammenarbeiten in einem angenehmen Arbeitsklima sicherstellen. Diese Anforderungen gelten auch bei der Neubesetzung einer Stelle, im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt oder, um intern gute Kräfte zu halten.
Weitere Maßnahmen:
Um im Wettbewerb um gute Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, muss im Beschaffungsprozess eine aktuelle Stellenbeschreibung und ein konkreter, aktueller Einarbeitungsplan mit Zuständigkeiten vorliegen. Dies erwarten gute Bewerber im Bewerbungsprozess.
Häufig ist der Beschaffungsprozess nicht professionell: Er ist intern nicht abgestimmt, besitzt nicht die erforderliche Priorität und es fehlt die zeitnahe Abwicklung. Daraus resultieren Fehleinstellungen, mit hohem Aufwand und Kosten.
Ganz ehrlich: Wieviel Fluktuation hatten Sie in Ihrem Unternehmen in den letzten 3-5 Jahren in den ersten sechs Monaten der Zugehörigkeit?
Ein professioneller Einstellungsprozess geht von einer geprüften und aktualisierten Stellenbeschreibung, einer Stellenausschreibung und einem strukturierten Interview aus. Wir empfehlen zudem eine Potenzialanalyse. Für Bewerber ist es wesentlich, dass Sie sich als Arbeitgeber verlässlich erweisen und Vereinbarungen verbindlich einhalten. Nur so können Sie Kandidaten über die Probezeit hinaus langfristig an sich binden.